Vorderrad einbauen

  • Einleitung

    Das Vorderrad ist ausgebaut, natürlich um einen neuen Reifen zu bekommen. Also ist das Rad wieder da und soll eingebaut werden.



    Vorbereitende Arbeiten

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    Wir messen auf beiden Seiten die Dicke der Bremsscheibe: 4,7 mm, Verschleißmaß ist 4 mm, kein Handlungsbedarf!


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    Fetten der Staubdichtung


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    Die eingetüteten Schrauben raussuchen


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    Nun prüfen wir den Tachowellenantrieb. Der weiße Mitnehmer läßt sich einfach nach oben rausziehen, sofern man das schlüfrige Ding gegriffen kriegt! Die Scheibe sitzt unten im Gehäuse. Es handelt sich um zwei Scheiben, die von altem Fett aufeinanderkleben. Der weiße Mitnehmer steht hier "auf dem Kopf". Er wird mit den Zähnen nach unten in das Gehäuse des Tachowellenantriebs gesteckt!


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    Das alte Fett darin ist 18 jahre alt, also sauber wischen -


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    Und mit Mehrzweckfett frisch fetten.



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    Im Rad wird der Mitnehmerring des Tachowellenantriebs gefettet. Nun noch die Bremsscheiben reinigen und das Rad ist vorbereitet für den Einbau.




    Den Tachowellenantrieb richtig einsetzen!


    Der Tachowellenantrieb sitzt frei drehbar in der Bohrung. Damit er nicht mit dem Rad rotiert, gibt es unten, an der Innenseite des linken Federbeins diese Nase:


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    Außen am Gehäuse des Tachowellenantriebs sitzt diese Sperre, die sich in Rotationsrichtung gegen die Nase am Federbein drückt.


    So sieht das dann mit Blick von oben korrekt montiert aus:


    f6c0636tachowelleantr0isc4.jpg



    Als letztes wird rechts noch die Hülse ins Rad gesetzt:


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    Die Vorderradachse einbauen

    Da man beide Hände braucht um das Rad anzuheben und die Achse einzuführen, gibt es davon kein Bild. Auch hier klemmt die Achse vor der Bohrung im linken Federbein, weil das Rad nach links runter hängt. Das Vorderrad ist aber sehr viel leichter als das Hinterrad und so kann man es leicht anheben und die Achse durchstecken.



    Tachowelle befestigen

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    Wir schrauben die Sicherungsschraube aus dem Tachowellenantrieb und setzen die Tachowelle ein. Dabei ist darauf zu achten, dass die Zunge an der Welle genau in den Schlitz im Mitnehmer im Tachowellenantrieb passt. Das läßt sich durch drehen des Vorderrades justieren.



    Die Vorderachse festschrauben

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    Zuerst werden die beiden Achsklemmschrauben rechts ins Federbein geschraubt -


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    und mit 22 Nm festgezogen. Ich ziehe die Schrauben immer in kleinen Schritten abwechselnd an, damit sich der Druck auf beiden Seiten gleichmäßig aufbaut.


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    Dann wird auf der rechten Seite die Achsschraube reingedreht und


    f6c0642vorderachseachbks6x.jpg


    mit 90 Nm festgezogen. Als nächstes werden -


    f6c0643achsklemmungree6sw9.jpg


    Achsklemmschrauben auf der rechten Seite reingedreht und -


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    ebenfalls mit 22 Nm angezogen.




    Bremsbacken montieren

    Die Bremsbacke wird von der provisorischen Aufhängung gelöst und auf die Bremsscheibe gesteckt.

    f6c0645vorderbremsebraks34.jpg

    Das ist schwieriger als es sich anhört, denn man muß den Schlitz zwischen den Bremsscheiben quasi "blind" finden. Außerdem besteht immer die Gefahr, dass man einen Bremsklotz verschiebt, weshalb dann die Bremse nicht über die Scheibe geht oder der Bremsklotz fällt raus. Also mit Bedacht ans Werk!

    Sitzt die Bremse über der Scheibe, wird sie ausgerichtet, dass die Löcher des Bremssankers mit den Löchern am Federbein fluchten. Dann werden die Bremsankerschrauben reingedreht und -


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    mit 30 Nm festgezogen.


    Nachdem wir auch auf der linken Seite die Bremse montiert haben,


    f6c0647tachowelleindrvjs70.jpg


    hängen wir noch die Tachowelle im Drahtbügel an der Bremsbacke ein.


    Somit ist das Vorderrad wieder eingebaut!

    EO von Waterbrunn #38689 Einer von Hundert

    Rollender Donner und schweres Metall tragen mich wie ein Sturmwind über das Land!

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    Weltfrieden!

  • Tipp, die Klemmschrauben (Steckachse, Schraubenseite) an den Gabelholmen zuletzt fest ziehen! Erst das Moped auf die Erde, die Handbremse anziehen ein paar mal kräftig in die Gabel federn, damit sich das Vorderrad zentriert. Du kannst sonst Pech haben das die Bremsscheiben mit den Nieten gegen den Bremssattel stößt.

  • Ich habe, dank dieser und der Ausbau-Anleitung null bedenken gehabt mein Voderrad aus-/und wieder einzubauen. Das Ventil musste gewechselt werden..

    Habe alles soweit logisch durchdrungen und mich ans Werk gemacht. Beim Einbau ist mir aber aufgefallen, dass auf der nicht-Schraubenmutter-Seite eine Lücke von rund 2-3mm zwischen Tauchrohr und „Rad“ bestehen.. habe Bernis Rat befolgt.. und die 90 Newtonmeter beim Anziehen hatte ich auch erreicht.. muss ich da noch mehr festziehen? Mit dem Gummihammer beikloppen? Oder ist das ok so?

    Auf EOs Bildern sehe ich da auch einen kleinen Spalt.. sehe aber nicht wieviel der hat..

    Danke Euch!

  • Nee, auf der anderen Seite war auch kein Ring. Wir reden vom Vorderrad, ne?
    bin ich jetzt total bescheuert? :)
    also die Lücke zwischen Tauchrohr und Tachoding sind nun auch rund 2mm und es sieht genau so aus, wie auf Deinem Bild. Es ist zudem auch die „natürliche Position“, wenn ich das Vorderrad belaste und die Gabel eintauchen lasse, entsteht immer genau dieser Spalt..


    Habe im Netz nun nach der OriginalAchse gesucht (44301-MZ0-A40) und u.a. diese hier gefunden:

    http://www.valkyrieparts.de/We…/C0A8/28BC/B858/02.79.jpg

    Meine sieht genau so aus, ziemlich glatt, keine Markierungen oder Einkerbungen..

    Ich habe die Achse nun erneut wie oben von EO beschrieben und Berni ergänzt verbaut, Rad dreht gut, Holme tauchen problemlos ein, kurze Probefahrt, alles easy... Schrauben nochmal überprüft und mit entsprechenden Werten angezogen, passt alles. Das sollte es dann erstmal sein. Danke!

  • Wenn die Standrohre unten zu weit auseinander sind, greift der Mitnehmer des Tachoantriebs nicht mehr in das Gegenstück im Rad. Da wird erst der Tacho "langsamer" und fällt dann ganz aus. Das ist ein Zeichen, dass die Achse unten nicht richtig verschraubt wurde oder wieder auseinandergegangen ist.

    EO von Waterbrunn #38689 Einer von Hundert

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  • Im Eifer des Gefechts passiert es schon mal, dass man die Achse nicht vollständig einschiebt. Wenn man dann die Klemmschrauben links anzieht, die Achse aber noch 2-3 mm draussen ist, hat man als Folge das Schleifen der Nieten etc.

    Wenn sowas auftaucht, einfach nochmal zur Kontrolle die Klemmschrauben lösen und kontrollieren, ob die Achse wirklich bis zum Anschlag eingeschoben ist.

    P.S.:

    Ich habe jetzt meine dritte Valkyrie, und bei keiner waren Markierungen an der Achse.


    LG Henry

    Old Boys like Big Toys: Honda Valkyrie - Honda GL 1800


    Henry #37914#

  • WIE sollte man sonst verhindern, dass sich die Achse beim Anziehen der Achsmutter mit dem Drehmomentschlüsel einfach mitdreht???

    EO von Waterbrunn #38689 Einer von Hundert

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  • Ich habe jetzt meine dritte Valkyrie, und bei keiner waren Markierungen an der Achse.

    Aus gegebenem Anlass tagesaktuelles Bild meiner F6 Vorderachse (man verzeihe mir den schlechten Reinigungszustand....):

    IMG_20200707_101831_copy_1200x1600.jpg


    WIE sollte man sonst verhindern, dass sich die Achse beim Anziehen der Achsmutter mit dem Drehmomentschlüsel einfach mitdreht???

    Dieser Adapter mit einer zweiten Knarre tuts dafür wunderbar:


    IMG_20200707_101647_copy_1200x900.jpg IMG_20200707_101554_copy_1200x1600.jpg


    Kostet je nach Ausführung ab ca 8 Euro. Weiterer Vorteil bei der Demontage: Einstecken und drehend die Achse herausziehen. Keine risikobehafteten Hammerschläge auf die andere Seite der Achse notwendig.


    -mike-

  • OK, drehen wir die Frage um:


    "Warum soll man von der im Werkstatthandbuch vorgegebenen Reihenfolge abweichen?"



    Nachtrach: Mike, wie heißt "dieser Adpater", damit ich danach suchen kann?

    EO von Waterbrunn #38689 Einer von Hundert

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  • WIE sollte man sonst verhindern, dass sich die Achse beim Anziehen der Achsmutter mit dem Drehmomentschlüsel einfach mitdreht???

    Ich verstehe deine Gegenfrage nicht... Mit Werkzeug zum Beispiel einem Imbusschlüssel egal in welcher Form!


    Ohne Werkzeug brauchst doch gar nicht anfangen.

    um so oller desto doller ... big Toys for big Boys



    VRCC #38228