Wenn jemand etwas "Gebrauchtes" kauft, muß man auch immer etwas Glück haben,
dass der Vorgänger die Maschine gut gepflegt hat.
Ich hab mal in den 70ziger eine H1/ Mach III, 3-Zylinder-Zweitackter, 500 ccm, glaube 70 PS,
gebraucht und ausgelutscht gekauft.
Geile Kiste, 20 Liter auf hundert.
Deshalb hatte sie einen 40-Liter-Tank
Der Motor war schon 10 Meter weg, bevor der Rest des Krades hinterher kam.
Da kam gerade die CB 750 von Honda raus.
Die hab ich reihenweise damit abgehängt.
Nur, einmal die Woche mußten die abvibrierten Auspuffhalterungen hartgelötet werden
und einmal im Monat der gerissene mittlere Zylinder getauscht werden.
Von der Eierfeile hab ich noch ein Foto.
Das Krad hatte einen angehenden Motorschaden
und der Verkäufer hatte mir "zerquetschte Bananenstücke" durch die Öleinfüllöffnung ins Motorenöl gestopft,
so dass ich beim Probefahren nichts bemerkte und keine verdächtigen Geräusche hörte.
Gekauft, wie gesehen, hieß es
und hinterher konnte ich nichts machen und mußte den Schaden selber bezahlen und richten lassen.
Oder, in den 70zigern sich wir fast jedes Wochenende auf Treffen gefahren.
In der Woche gab es nur Marmelade und Weißbrot, damit die Knete fürs Treffen reichte.
Anfang 1980 kam die Unsitte des Drehzahlkönigs auf.
Vielleicht erinnert sich noch einer von Euch daran.
Ein Treffen, vielleicht 100 - 200 Kräder,
abends gegen 20 Uhr ließ jemand seine kalte Karre an,
irgendwo grölte einer: "Drehzahlkönig, Drehzahlkönig......
und der Biker ließ seine kalte Karre dann ca 30 Sekunden bei Vollgas laufen..
dann fing einer unten am See mit einer Kawa an,
kalte Karre 40 Sekunden volle Pulle, dann bollerte eine Gold Wind Vollgas,
dann standen viele Biker vor ihren Zelten und feuerten die Vollgasidioten an,
dann katte einer schnell den Auspufftopf an seiner Karre abgeschraubt
und ließ sein Krad minutenlang, bei höllischen Lärm laufen.
Das ging dann so einige Minuten lang, mit mehreren Krädern, bis wieder Ruhe war.
1984 hab ich beim Wernertreffen in Kiel gesehen, wie es dabei einen 4-Zylinder-Kawa-Motor zerrissen hat.
die Pleulstangen guckten vorn aus dem Motorblock, und alles grölte vor Vergnügen.
Da hab ich oft gedacht,
wenn man mal so eine Karre verkauft bekommt,
die etliche Male minutenlang, aus kaltem Stand mit Vollgas lief,
kann ruhig 5000 km auf dem Tacho stehen
und der Motor ist trotzdem kurz vor dem Exitus.
Dann noch das andere "Extrem".
Einer fragte, haste mal Feuer?
Dann ging der "Gefragte" zu seinem kalten Vierzylinder,
startete diesen und ließ die Karre ein oder zwei Minuten, im Stand, unter Vollgas laufen,
bis der Krümmer oben am Zylinderauslaß rot zu glühen anfing.
Da hielt man dann kurz seine Kippe dran - und sie brannte.
Das sah besonders in der Nacht beeindruckend aus.
Ich fand das immer geil,
hab es aber nie selber gemacht.
Auweia..., Auhauaha, würde "Werner" sagen,
wer sone Schleuder mal bekommt,
ist arm dran.
Später, als die Krümmer doppelwandig wurden, hat sich dieses dann gegeben.
Meine Rocket hatte ja auch, 2 Wochen und 400 km nach dem Kauf
einen Motorschaden im Wert von über 5000 Euronen.
Ich brauchte aber nur 3800 Euronen bezahlen,
den Rest hat Triumph aus Kulanz bezahlt.
Gekauft, wie gesehen, da war nichts zu machen.
Das Gute ist ja,
auch wenn es ordentlich gekostet hat,
wenn alles neu gerichtet ist,
kann man die nächsten Jahre ohne Sorgen fahren.
Soweit ich mich erinnere, hatten wir so um 2008 ein Valkyrie hier im Forum,
die hatte 260000km auf der Uhr.
So, Jungs und Mädels,
ich geh nun ins Bettgehäuse
und wünsche Euch eine gute Nacht.
LG Hotte